DER FLUSS In einer Wohnung in Taipeh lebt Xiao-kang mit seinen Eltern.
Viel haben sie nicht gemeinsam, alle drei gehen ihre eigenen Wege.
Sein Vater arbeitet nicht mehr und verbringt seine Zeit damit, in den
unzähligen Saunas der Stadt jungen Männern nachzuspüren.
In den schmalen, kaum beleuchteten Räumen sucht er Trost und jagt
einer Illusion von Freundschaft hinterher. Was er findet, sind flüchtige
Kontakte.
Xiao-kangs Mutter ist die Fahrstuhlführerin eines Restaurants.
Für sie dreht sich alles darum, das Essen für Mann und Sohn,
aber auch für ihren Liebhaber auf den Tisch zu bringen. Ihr Geliebter
handelt mit Porno-Videos und ist oft unterwegs. Die Liebe zwischen den
Eltern ist seit langem erloschen. Sie teilen längst nicht mehr
dasselbe Bett und besprechen nur noch das Nötigste.
Zufällig trifft Xiao-kang eine alte Freundin wieder. Xian-chi,
die inzwischen Produktionsleiterin einer Filmcrew geworden ist, lädt
ihn zu einem Besuch am Drehort ein.
Xiao-kang folgt ihrer Aufforderung, und es stellt sich heraus, daß
dringend ein Komparse benötigt wird; jemand, der bereit ist, sich
im Fluß treiben zu lassen. Obwohl Xiao-kang schon der Gedanke
abstößt, sich in das völlig verschmutzte Gewässer
zu begeben, läßt er sich schließlich von der Regisseurin
überreden. Unmittelbar nach dem Dreh überkommen ihn heftige
Schmerzen, die vom Nacken auszugehen scheinen. Doch schon bald breiten
sie sich über seinen ganzen Körper aus und greifen auch seinen
Kopf an.
Es beginnt eine Odyssee zu zahlreichen Ärzten und Heilern. Niemand
kann ihm helfen.
Dann stellt sich heraus, daß die Decke im Zimmer des Vaters undicht
ist. Es tropft und tropft, nicht einmal der gerufene Klempner kann die
Ursache ausfindig machen.
Xiao-kangs Zustand verschlechtert sich.
Auf der Suche nach einem Wunderheiler reisen Vater und Sohn gemeinsam
in den Süden. Nachdem sie ein Hotel gefunden haben, begibt sich
der Vater auf die Suche nach einer Sauna. Auch Xiao-kang sucht eine
Sauna auf, und zufällig begegnet er dort seinem Vater. . .
Zu Hause nimmt sich die Mutter vor, die Quelle des Lecks ausfindig zu
machen.
Während es draußen gewittert und stürmt, bricht sie
die leerstehende Wohnung über ihrer eigenen auf. . .