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Trailer im
Kino Presse
INHALT
-
Joby
Taylor hat bis jetzt keine Rolle im Leben seiner sechsjährigen Tochter
gespielt. Unterschreibt er nun die Scheidungspapiere, wird ihm der
Kontakt endgültig verwehrt bleiben. Taylor muss feststellen, dass er
noch nicht bereit ist, sich von diesem Teil seines Lebens zu
verabschieden. Aber vielleicht ist der Zeitpunkt für eine
Wiedervereinigung längst vorbei.
Immer wieder findet man sich mit Joby im Auto wieder, fährt durch eine
schier unendliche Schneelandschaft. Das ewige Weiß wird zur Projektionsfläche für seine unsichere Gefühlslage, tritt
er doch eine Reise in eine Vergangenheit an, die eigentlich nicht
stattgefunden hat. Wie schon in Treeless Mountain erzählt die in den
USA lebende So Yong Kim eine Familiengeschichte, die sich ihren eigenen
Weg sucht. Wieder folgt sie ihrem Helden eher, als dass sie dessen
Leben erzählt, und kommt ihm umso näher. Wenn der Rockmusiker in einer
abgelegenen Bar allein tanzt, vereinen sich sein Narzissmus und seine
Verlorenheit. Wenn er seine Tochter trifft, ist er genauso verhalten
und eingeschüchtert wie die Kleine.
Für einen kurzen, aber schönen Moment lässt der Film die beiden einfach
miteinander sein. (Anke Leweke)
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Über den Film
- 
Selbstzweifel und Elternschaft
Ich begann mit der Arbeit am Drehbuch für
For Ellen in einer Zeit der
Ängste und Selbstzweifel. Ich war mir damals nicht sicher, ob ich
gleichzeitig
eine gute Mutter, eine liebevolle Partnerin und
Filmemacherin sein kann.
Unsere Tochter war gerade zwei Jahre alt geworden und wir (So Yong
Kim
und Bradley Rust Gray; A.d.R.) waren jeweils mit dem
Kinostart unseres zweiten Films beschäftigt. Ich machte mir große
Sorgen. In diesem
Zustand dachte ich viel über meinen Vater nach, dem ich nur einmal in
meinem Leben begegnet bin, als kleines Mädchen im Alter von fünf
Jahren.
Zum ersten Mal hatte ich das Bedürfnis, ihn besser verstehen zu
können.
Während ich überlegte, was einen Mann dazu bewegen kann, seine Familie
zu verlassen, nahm in meiner Vorstellung eine Figur Gestalt an. Ich
fragte mich, was die Rückkehr dieses Vaters für sein Kind und für ihn
selbst
bedeuten könnte. So entwickelte sich die Figur des jungen Musikers
Joby Taylor.
(So Yong Kim)
„Joby ist keine von vornherein sympathische Figur“
(Interview)
Sie haben an anderer Stelle erwähnt, wie wichtig die Landschaft in
einem Film für die Entwicklung einer Figur und ihrer Psyche ist. Wo
spielt For Ellen, und wie hat die Umgebung Paul Danos Spiel als Joby
beeinflusst?
For Ellen spielt in Massena, einer Kleinstadt im Staat New York in
der Nähe der kanadischen Grenze. Ursprünglich hatte ich an eine eher
landwirtschaftlich geprägte Gegend gedacht, irgendwo im mittleren
Westen, wohin Joby von Chicago aus fährt. Dann erzählte mir meine
Produzentin Jen Gatien von ihrer Heimatstadt Massena, die ihr geeignet
für unser Vorhaben schien. Gleich bei meinem ersten Besuch dort spürte
ich eine Verbindung. Die Stadt liegt an einem Hang, ein Fluss fließt
genau durch die Mitte. Früher war Massena eine reiche Stadt, aber
seitdem General Motors und die Aluminiumfabrik ihre Tore
geschlossen haben, kämpfen die Einwohner ums Überleben. Viele von ihnen
sind weggezogen, weil sie anderswo nach Arbeit suchen – die Stadt macht
einen ziemlich trostlosen Eindruck. Gleichzeitig liegt sie
inmitten einer atemberaubend schönen Landschaft. Mir war sofort klar,
dass Massena der perfekte Hintergrund für die Begegnung zwischen Joby
und Ellen war.
Für Paul Dano war es wichtig, sich mit dem Drehort und der Figur, die
er in dieser speziellen Umgebung spielt, vertraut zu machen. Das eisige
Wetter und die triste Atmosphäre in der Stadt trugen dazu bei,
dass Paul sich noch tiefer auf Jobys Situation und seine Gefühle
einlassen konnte.
Sie haben darauf hingewiesen, dass For Ellen eine Herausforderung
für den Zuschauer darstellen könnte. Inwiefern?
Joby ist keine von vornherein sympathische Figur. Dieser Umstand könnte
das Publikum irritieren. Mir geht es darum, dass der Film Fragen über
das Leben und seine Herausforderungen aufwirft. Ich möchte, dass sich
der Zuschauer am Ende des Films fragt: „Wie wäre ich mit der Situation
umgegangen? Hätte ich eine andere Wahl getroffen?“ Bei jeder
Entscheidung in meinem Leben stelle ich mir die Frage, wie sie sich auf
meine und die Zukunft meiner Familie auswirken wird. Der Film stellt
Fragen, anstatt sie zu beantworten, darin liegt die Herausforderung.
Interview: Alexandra Byer
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Credits
-
USA 2012.
Produktion: DeerJen Films, Soandbrad.
Regie, Drehbuch: So Yong Kim.
Kamera: Reed
Morano Walker.
Production Design: Ryan Smith.
Tonmischung: Ian Stynes.
Musik: Johann
Johansson.
Schnitt: So Yong Kim,
Bradley
Rust Gray.
Produzenten: Jen Gatien,
Bradley
Rust Gray,
So Yong Kim.
Executive Producers:
Paul Dano,
Jonathan
Vinnik,
Michael
Clofine,
Rui Costa
Reis,
Tricia Quick,
Dave Berlin.
Darsteller: Paul Dano
(Joby),
Jon Heder
(Butler),
Shaylena
Mandigo (Ellen),
Jena Malone
(Susan),
Margarita
Levieva (Claire).
Format: HD, Cinemascope, Farbe. 94
Minuten.
Sprache: Englisch mit dt. Untertiteln,
Uraufführung: 22. Januar 2012,
Sundance
Film Festival.
freigegeben ab 6 Jahren (
FSK-Prüfkarte)
Peripher Filmverleih, Berlin
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