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Interview mit Thomas Arslan von Gabriela Seidel vom 23.1.201 (2. Teil)

5. Wogegen die Psychologie der Figuren kaum eine Rolle spielt. Warum diese Präferenz?
Ein zuviel an Psychologie liefert zu viele Erklärungen. Es beschneidet das Vorstellungs-
vermögen.

6. Der visuelle Stil deiner Filme ist unverkennbar. Er verbindet in gewisser Weise alle deine
Filme, auch der Dokumentarfilm „Aus der Ferne“ bildet da keine Ausnahme. Wie präzise planst
du deine Bildeinstellungen im Voraus?

Bei meinen vorausgegangenen Filmen habe ich die Einstellungen meistens erst unmittelbar beim
Drehen festgelegt. Bei „Im Schatten“ war es nicht möglich so zu arbeiten. Wir hatten in diesem
Fall viele Drehorte und einen sehr knappen Drehplan. Um vor Ort nicht zuviel Zeit zu verlieren,
mussten wir uns möglichst genau vorbereiten. Die Einstellungen der einzelnen Sequenzen haben
Reinhold Vorschneider und ich im Vorfeld der Dreharbeiten festgelegt. Dennoch gab es beim
Drehen noch einige Änderungen.
Ich versuche nicht meinen Filmen einen bestimmten Stil überzustülpen. Die Form entsteht aus
der Beschäftigung mit dem konkreten Gegenstand und ich versuche hierbei
auch immer etwas auszuprobieren, was ich vorher nicht gemacht habe. In „Ferien“ z.B.
ging es um Menschen, die sich in eine Sackgasse manövriert haben und in einem Zustand
der Lähmung verharren. „Im Schatten“ erzählt die Geschichte einer Person, die sehr zielgerichtet
und immer in Bewegung ist. Daher ist „Im Schatten“ auch formal durchaus
anders. Der Rhythmus ist fließender und vorwärts treibender.

7. Du hast bei fast allen Deinen Filmen mit dem Kameramann Michael Wiesweg zusam-
mengearbeitet. Diesmal hat Reinhold Vorschneider die Kamera gemacht. Warum?

Es hat sich so ergeben. Ich kenne Reinhold schon lange und diesmal ergab sich die Gelegenheit
auch mal zusammen zuarbeiten. Mit der gemeinsamen Arbeit und dem Ergebnis bin ich sehr
zufrieden.

8. Karoline Eichhorn und Uwe Bohm haben auch schon in Ferien mitgespielt. Gibt es am
Set einen Vorteil, wenn sich Schauspieler und Regisseur schon kennen und wiederholt
miteinander arbeiten? Vergleichbar etwa mit einer Ensemblearbeit am Theater?
Es ist schon ein Vorteil. Man muss nicht immer von Null beginnen. Auf der anderen Seite kann
es auch interessant sein mit Schauspielern zu arbeiten, die man noch nicht kennt. Wie mit Mišel
Matičević. Er hat sich als ein Glücksfall für den Film herausgestellt. Er ist jemand, der sehr
präzise ist und intuitiv immer das Richtige tut.